Bild eines Workshops

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Der Handball Sport Verein Frankfurt (Oder) hat bei seiner letzten Mitgliederversammlung ein Kinderschutzkonzept verabschiedet und auf seiner Internetseite veröffentlicht. So wollen wir allen im und für den Verein ehrenamtlich Tätigen eine Grundlage für den Schutz der uns anvertrauten Kinder geben und den Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass sie jederzeit einen Ansprechpartner*in im Verein sowie bei den Elternvertretern für alle Belange die es gilt anzusprechen, haben.

Ende letzten Jahres sind wir von der Brandenburgische Sportjugend (BSJ), die eine eigenständig tätige Jugendorganisation im Landessportbund Brandenburg e.V. ist, angesprochen worden, ob wir an einem deutschlandweiten Präventionsprojekt über interpersonale und sexualisierte Gewalt in Sportvereinen mitmachen wollen. Wir haben „Ja“ gesagt und sind nun einer von zwei Vereinen im Land Brandenburg, die an dieser Studie teilnehmen.

Das Transferprojekt zur Prävention und Intervention bei interpersonaler und sexualisierter Gewalt in Sportvereinen, mit dem Titel „Safe Clubs“ wird in Kooperation mit der Sporthochschule Köln und dem Uniklinikum Ulm von erfahrenen Sportpsychologen durchgeführt.

In den Präventationsworkshops mit Kindern, Jugendlichen und im Verein tätigen Erwachsenen sowie den Eltern der Kinder und Jugendlichen werden die Kriterien vermittelt, die später als Grundlage für einen Handlungsleitfaden den Trainer*innen langfristig zur Verfügung gestellt werden, um Kinder und Jugendliche vor interpersonaler und sexualisierter Gewalt zu bewahren.

In den Workshops sollen vor allem die Jugendlichen für angemessenes und unangemessenes Verhalten im Rahmen des Sportkontexts sensibilisiert werden. Gleichzeitig werden ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, Grenzen zu setzen und sich Unterstützung zu suchen. Das Setzen persönlicher Grenzen und die Untermauerung dieser, auch anderen Kindern und Jugendlichen wie Erwachsenen gegenüber wird in den Workshops auch trainiert, so dass ein direkter Praxistransfer sichergestellt wird.

Die Workshops werden über drei Monate in zwei Wellen erfolgen. In der ersten Welle erfolgen drei Interventionen, welche in das reguläre Training integriert werden. Flankiert finden Kleingruppenworkshops mit den Führungsspieler*innen statt, da die Forschung gezeigt hat, dass eine Änderung von Normen und Werten innerhalb von Gruppen von Jugendlichen deutlich besser funktioniert, wenn die jeweiligen „Wortführer*innen“ ausreichend eingebunden sind.

Ziel ist es, den Schutz vor sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt in Sportvereinen zu verbessern und die Kultur des Hinsehens zu etablieren und die Trainer*innen, Sportler*innen und alle anderen am Sport Beteiligten zu sensibilisieren und sie darin zu unterstützen, ein empowerndes und positives Trainingsklima zu generieren, wo die Kinder und Jugendlichen gerne und in einem sicheren Umfeld zum Training gehen.

Empowerment stärkendes Klima bedeutet,

. sich um alle Sportler*innen gleichmäßig kümmern

. Sportler*innen in Entscheidungen einbinden

. Leistungsvergleiche mit der eigenen früheren Leistung

. Verbesserungen honorieren

. Anstrengung und Wille zählen, nicht die objektive Leistung

. Kommunikation mit den Sportler*innen auf Augenhöhe

. Gegenseitige Zusammenarbeit fördern

Das Projekt wird im Spätsommer abgeschlossen und die Studie als Handlungsgrundlage langfristig allen Vereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt.



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